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"„Das Spiel“. Zweifellos ein gut gewählter Aufhänger! Was registrieren wir? Detailreiche, spiralförmige, sich überlagernde, divergierende und ebenso sich annähernde, rotierend kreisende Gebilde, die wie in einem Spiel agieren und in eine Wechselbeziehung zueinander treten. Nachdem sich ein großer Teil der lichtdurchfluteten „Materieteilchen " konzentrisch finden, scheinen sie sich gleich einer Galaxie zu formen. Die moderne Wissenschaft spräche hier von einem Spiel der Kräfte, wobei deren Ursprung noch nicht im Detail ergründet ist. Für die Kunst ist dieser Vorgang unwesentlich, nur kennen wir das Prinzip vom „trial and error“, des steten - fast spielerischen - Bemühens von Versuch und Irrtum also, das letztlich dem menschlichem Spieltrieb zugrunde liegt."
Gerald Kriedner, 2012, www.kriedner-kunst.de
"„Explosion des Lebens“
Wie im vorangegangenem Bild entnehmen wir auch diesem turbulentes Geschehen. Nur, dass hier die Lichtströmungen nicht die zuvor genannten, spielerischen Ordnungen wiedergeben. Dem Titel entsprechend schießen hier – nahezu geschossartig – sich um sich selbst windende Diagonalen, durch einen diffusen, gasförmigen Raum, dominiert vom Kalt-Warm-Kontrast. Die fast geradlinigen Diagonalen, die dem Bild nicht nur Dynamik und Spannungsgeladenheit verleihen, sondern scheinen den Raum vielmehr aufzubrechen und münden nur teilweise, erloschenen Kräften gleich, im Unbestimmbaren. Im unteren Bildteil erkennt der Betrachter sich diagonal staffelnde Hügelkuppen, die als Relikt vorangegangener, obiger Explosionen interpretiert und gesehen werden können. Über dieser Hügellandschaft schweben kleine, weiße, an Spermien erinnernde Gebilde... und das signalisiert aufkeimendes Leben!"
Gerald Kriedner 2012, www.kriedner-kunst.de
" „Der Tunnel“
„Nomen est omen“, so sagten nicht die alten Germanen, sondern die Römer. Das hat allerdings lediglich etwas mit dem Bildtitel und einer Ahnung von möglicher Gegebenheit oder Wirkung des dargestellten Tunnels zu tun. Ein dominant walzen- oder röhrenartiger schwarzes Gebilde scheint im rechten unteren Bildteil – trotz massiger Schwere – im Raum zu schweben. Die sonst übliche Finsternis und Nachtschwärze, vor dem sich gleißendes Licht austobt, weicht hier einer transzendenten, unwirklich vertieften Himmelsbläue. Kohlrabenschwarz ist lediglich besagter und undurchdringlicher Tunnelraum. Eingerahmt ist der Tunnel von wolkenförmigen Gebilden, die von einer fernen Lichtquelle herzurühren scheinen. Und ebenso winden sich kreisende Strahlenstreifen um den so eingebundenen schwarzen Walzenkörper. Auch hier entsteht das Leuchten der Strahlenringe nicht aus sich selbst, sondern wird ebenso bewirkt, durch die nicht sichtbare Lichtquelle. Mag dieses Bild in seiner Verborgenheit, und Irrationalität als Symbol für die Unergründlichkeit und Rätselhaftigkeit und somit all das stehen, was wir Menschen zu ergründen, nicht imstande sind. "
Gerald Kriedner, 2012 , www.kriedner-kunst.de