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5M - Ãœber mein Kunstschaffen

In meinem künstlerischen Schaffen war ich schon immer bemüht, Mischtechniken, oder vielmehr verschiedene Malmaterialien anzuwenden.
Bereits bei meiner ersten Ausstellung im alten Amtshaus in Bad Neustadt im Jahre 1996 stellte ich Bilder aus , die mit Sand gemalt waren.


Später folgte eine Phase, in der ich Holzlasuren und Acrylfarben gemeinsam anwendete. Diese Phase war geprägt durch düstere, inhaltsschwangere Bildaussagen, die den Betrachter oft mit den negativen Seiten des Daseins konfrontierte, wie z.B. Krieg, Umweltzerstörung oder Drogenabhängigkeit.


In der darauf folgenden Periode, malte ich fotorealistisch in reiner Spritzpistolen -technik. Wiederum mit schwierigen Inhalten. Der Mensch in Abhängigkeit von der Informationstechnologie, ausgeliefert, suchend, überfordert, unterlegen...
(Wer sich hierzu näher informieren möchte , dem empfehle ich einen Besuch meiner Webseite:  www.Muellerkunst.de ,

die Unterseiten „Im Hier und Jetzt“ sowie „ Homo Informationalis“)

 

 

In einer längeren Zeit des Umbesinnens experimentierte ich mit neuen Darstellungsmöglichkeiten, mit mir neuen Farbmaterialien, Ausdrucksformen,  ja ,   einer neuen Art zu malen:


Es entsteht seit 2008 diese neue Serie von, wie ich sie nenne, „Licht-Bildern“, da diese mit Licht interagieren. Je nach Beleuchtungsstärke und Lichtfarbe, also auch im Verlauf des Tages ändern diese Bilder  - teilweise stark - ihren Charakter, Farbgebung, Ausdruck, Tiefe. Eine Tiefe, die annähernd Dreidimensionalität haben kann.
Dies wird dadurch erreicht, dass die verwendeten Farbmaterialien unterschiedliche Lichtbrechungen erzeugen und die Farbmischung für das menschliche Auge auf unterschiedlichem Wege zustande kommt. Lasuren - hier sind völlig pigmentfreie, reine flüssige Farbmittel gemeint - lassen das Licht hindurch, es wird vom Untergrund reflektiert und auf seinem Weg gefiltert, während es bei den pigmentierten Farben immer direkt von der Oberfläche zurückgeworfen wird. Als Vergleich möchte ich hier die Wirkung von farbigem Fensterglas, Filterscheiben und ähnlichem im Gegensatz zu den üblichen Malfarben aufzeigen.

Bei diesen Bildern gehe ich intuitiv und malerisch zu Werke.
Völlig frei, meist ohne vorheriges zugrunde legen einer bestimmten Bildidee – manchmal habe ich einen groben Bildaufbau im Kopf – lasse ich die Farbe frei. Ich lasse Formen entstehen, spiele damit, beobachte deren Interaktion, füge hinzu , nehme weg, lasse fließen.  Die Formen schmiegen sich aneinander, überlagern sich, harmonieren oder stehen sich kontrastierend gegenüber. Weiches  kommuniziert mit Hartem , Wolkiges mit Festem , Rundes mit Eckigem.  Ich spiele mit verschiedenen Malwerkzeugen. Sind die früheren Bilder noch einfacher strukturiert, lege ich die neueren immer komplizierter an. Ich arbeite mit Pinseln ebenso wie mit Lappen , geknülltem Papier, oder Abklatschtechniken und natürlich auch mit der Spritzpistole -  über die Malerei mit der Airbrush bin ich ja zur Freien Malerei gekommen. So pflege ich den Umgang mit diesem Werkzeug natürlich auch, wobei ich allerdings bemüht bin, es rein malerisch einzusetzen.
Ich lege die Malerei mehrfach abwechslend mit Acrylfarben und der flüssigen in einen Lack eingemischten Lasurfarbe in Schichten an. In einer Zwischenphase gebe ich eine Schicht Klarlack auf das Bild, dadurch bluten die Lasuren , da sie ja nicht an Pigmente gebunden sind, durch die anderen Farbschichten hindurch und der Zufall entscheidet, wie das  Bild sich jetzt verändert, denn der hier entstehende Effekt ist kaum vorhersagbar. Farben ändern sich und teilweise lasse ich die Farbschichten sich gegenseitig zerstören, so dass sich zerreißende Strukturen bilden, was an manchen Bildern sehr schön zu sehen ist. Weitere Farbschichten konkretisieren jetzt das Bild und den Inhalt.


Der Aufbau der Bilder geschieht also meist sehr intuitiv. Erst ist da die Farbe, dann die Form , dann ändert sich alles und ich muss erneut auf das eingehen, was sich unter meiner Führung bildet. Bis ich zum Schluss erahne was entstehen will oder soll und ich dieses dann gezielt herausarbeite und konkretisiere.

 

Ich lasse entstehen was entstehen will.
Und es entsteht „Leben“. Vom Anbeginn Allens. Energie - Energie formt Materie - Es entstehen Welten - Das Leben beginnt. Zellstrukturen vereinigen sich. Vermehren sich. Binden Energie an sich. Lassen sie frei.
Engelhafte Figuren bewegen sich durch Welten , die teils der Unseren gleichen, teils anderen Ursprungs sein könnten.

 

Ich möchte den Betrachter mitnehmen auf eine fantastischen Reise durch meine Farb- und Formwelten. Ihn eindringen lassen in meine Bilder, meine gefühlten Welten. Ihn ein Stück dieser Energie spüren lassen.
Gemalt auf schwarzen Platten,  springt einem gewissermaßen die Energie des Lichts, eingefangen, verändert und wieder ausgesendet - variationsreich entgegen und erfreut , so hoffe ich , die Seele.

 

Ich bin selbst mit jedem neuen Bild aufs Neue gespannt, wohin mich diese Reise führt.

 

5M - Markus Müller - Bad Neustadt  - 2013

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